Doch Stärken sind nicht unbedingt Erfolgsfaktoren, und eine bloße Analyse ist keine Beratung.
Wenn Sie (als Unternehmer) beispielsweise
die Organisation durchgehen und für alle Funktionen jeweils die
gleichen standardisierten Fragen beantworten, können Sie beispielsweise
herausfinden, daß die Produktivität oder Mitarbeiterzufriedenheit im
Kundendienst zu niedrig ist, doch es wäre albern zu behaupten, daß hier
ein Erfolgsfaktor nicht erfüllt sei. Erfolgsfaktoren sind viel
allgemeiner zu sehen, und es muß der Einzelfall geprüft werden, um zu
sehen, ob an dieser Stelle Maßnahmen vorzusehen sind, wie und wann diese
durchgeführt werden sollen, und wie man dann prüfen kann, ob die
gewünschte Verbesserung tatsächlich eingetreten ist. Das kann eine
Tabelle natürlich nicht leisten.
Eine Analyse, die lediglich Stärken und
Schwächen untersucht, nicht aber (wie in der SWOT-Analyse) auch Chancen
und Risiken, reicht sowieso nicht aus, um zu entscheiden, welche Stärken
auszubauen oder welche Schwächen zu beheben sind. Wenn Sie
beispielsweise beginnen wollen, Tennis zu spielen, reicht es nicht aus,
zu erkennen, daß Sie ihre schlechte Ausdauer (Schwäche) beheben müssen.
Es könnte nämlich sein, daß Sie eine Herzmuskelschwäche haben (Risiko).
Ebenso mag es mitunter riskant sein, auf die Stärken zu vertrauen und
die Schwächen zu ignorieren. Warum? Weil die einzelnen Faktoren
voneinander abhängen und sich deren Relevanz fortwährend verändert.
Meine Empfehlung: Die Analyse von
Erfolgsfaktoren sollte sich nicht primär auf Stärken, Schwächen, Chancen
und Risiken richten, und auch nicht "schauen, wo es hakt", sondern
klarmachen, wo eine Weiterentwicklung insgesamt einen Vorteil bringt. Ziel ist es nämlich, sämtliche Erfolgsfaktoren möglichst weit zu entwickeln. Dies ist ein Prozeß, den Ihre Berater positiv beeinflussen werden.
Ihr Roland Kapeller
Januar 6 2014
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