Samstag, 8. März 2014

Kooperation – der Erfolgsfaktor mit "Tiefendimension"

Niemand wird ernsthaft bezweifeln, daß Kooperation eine unabdingbare Voraussetzung für dauerhaften Erfolg ist. Die Zeiten des „Der Starke ist am mächtigsten allein.“ sind längst vorbei. Doch echte Kooperation bedeutet nicht bloß ein Miteinander-Arbeiten der Beteiligten, sondern es steckt mehr dahinter.
Man denkt zunächst an die Kooperation von mehreren Personen oder Gruppen und die Kooperation ganzer Unternehmen; aber man kann auch „innerhalb“ einer einzigen Person von Kooperation sprechen. Im folgenden verwende ich zur Verdeutlichung ein einfaches psychologisches Modell.
Kooperation von mehreren Personen wird zwar ein Geben und Nehmen sein, doch nicht bloß auf einer materieller Ebene, sondern ein Zusammenwirken im gemeinsamen Geist. Es gibt tatsächlich „Geber“ und „Nehmer“, die sich gegenseitig perfekt ergänzen: Die Geber sind glücklich, ihre Ideen und Konzepte, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen, während die Nehmer darin ihre Erfüllung finden, zu organisieren, zu stabilisieren, und zu bewahren. Sie sind es, welche die gemeinsame Richtung vorgeben, während die Geber das gemeinsame Handeln bestimmen, was wiederum regelmäßig zur Anpassung der bisherigen Richtung führt.
Diesen zwei Typen von Personen entspricht die „innere Dualität“ von Bewußtsein und Unbewußtem. Dieses hat Begehrlichkeiten und gibt so dem Bewußtsein Ziele vor, die zu erreichen den Intellekt beschäftigt. Dessen Ideen und Einsichten wiederum erweitern oder korrigieren die Arbeit der unbewußten „Wunschmaschine“. Hier liegt also ein (natürlich nicht immer störungsfreier) Regelkreislauf vor, in welchem gerade durch die Unterschiedlichkeit der Beteiligten die Leistungskraft so organisiert wird, daß sie in die richtige Richtung geht. Ansonsten würden sich sich die Einzelkräfte leicht gegenseitig aufheben, die Energie sich zerstreuen.
So streben auch Unternehmen, die einander zu ähnlich sind, eine Kooperation als gleichrangige Partner eher nicht an. Wenn beide ähnliche Produkte beispielsweise entwickeln und auch produzieren, ist die Kooperation weniger erfolgversprechend, als wenn der eine nur entwickelt und der andere nur produziert. Im ersten Falle wäre die Koordination der Kräfte viel schwieriger, da sich die Partner ja in einem Konkurrenzverhältnis befinden würden.
Echte Kooperation liegt also vor, wenn mehrere Beteiligte unterschiedlichen Geber/Nehmer-Typs eine „höherrangige“ Einheit bilden, die so in der Lage ist, Ziele zu erreichen, die der einzelne Beteiligte im Alleingang kaum je erreichen würde.
Was ist also zu tun? Die Fähigkeit zur Kooperation zeigt sich in der gelebten Organisationskultur unmittelbar, beispielsweise in Besprechungen: Allzu oft sieht man, daß keine Entscheidung getroffen werden konnte, die allen Teilnehmern zusagt, und so wird eben per Abstimmung entschieden, damit es weitergehen kann. Dadurch gibt es leider Gewinner und Verlierer. Oder es wird ein Kompromiß gefunden, der doch letzten Endes keinen Teilnehmer befriedigt.
Echte Kooperation wird immer einen Konsens zwischen den Beteiligten anstreben. Das erlaubt die Auseinandersetzung miteinander, vermeidet jedoch einen Wettbewerb gegeneinander. Das heißt, die Ergebnisse des Kooperierens benötigen mitunter etwas mehr Zeit, sie sind jedoch besserer Qualität, und die Beteiligten sind mit größerem Enthusiasmus dabei.

Ihr Roland Kapeller 
März 8 2014

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